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BALI: Zwischen Hipstersshit und Opfergaben

am
Dezember 12, 2016

Als ich nach 19 Stunden Anreise endlich auf Bali ankam wurde ich gleich einmal von einem heftigen Gewitter begrüßt – warm war es trotzdem und da ja gerade Regenzeit ist, war ich auch nicht sonderlich überrascht.

Meine Erwartungen an Bali und die Reise waren ein bisschen à la Julia Roberts und „Eat, Pray, Love“.

Sandy Bay Beach Club

Ich wollte die ersten Tage surfen lernen, mich dann eher auf Yoga und Meditation konzentrieren, eine neue Kultur kennen lernen, meinen Horizont erweitern und hätte mir ein australischer Surfer-Boy den Kopf verdreht hätte mich das auch nicht sonderlich gestört.

Mein erster Stopp war das The Bali Camp, hier verbrachte ich die ersten vier Tage, um endlich surfen zu lernen. Voll motiviert musste ich allerdings feststellen, dass am Wochenende kein Surfunterricht stattfindet – wahrscheinlich aber gar nicht so schlecht, da man auf Bali schon etwas Zeit zum akklimatisieren braucht (klebrige Haut und Kleidung ist hier dank der hohen Luftfeuchtigkeit rund um die Uhr inklusive).

Da der Flug ziemlich lang war habe ich gleich für den ersten Tag einen Spa-Nachmittag eingeplant mit Mani- und Pediküre und einer Deep Tissue Massage. Ich entschloss mich entspannt zum Therapy zu radeln (Achtung: auf Bali herrscht Linksverkehr). Als ich gerade ein ziemliches Stück bergauf unterwegs war und meine Kräfte sich langsam aber doch dem Ende neigten, kam ein Mopedfahrer ganz langsam immer näher an mich ran. Da ich mich ja vor meiner Reise etwas mit der balinesischen Kultur beschäftigt hatte – schenkte ich ihm mit letzter Kraft, ein leicht gequältes Lächeln –(Balinesen sind immer freundlich!) – der gute Herr nahm dies zum Anlass mir auf den Busen zu grapschen und nett zurück zu lächeln.

Ziemlich verstörend und doch etwas einschüchternd – ich war nämlich der Annahme, dass ich mich auf der Insel ungehindert frei bewegen könne ohne mir irgendwelche Sorgen machen zu müssen – naja, aber im Grunde lass ich mir ja nicht von so etwas die Stimmung verderben und schon gar nicht meinen „wohlverdienten“ Urlaub. Meine Campkollegen (alle wirklich super lieb) brachten mich mit ein paar Bintang (balinesisches Bier) und einer ziemlich coolen Live-Reggae-Band im Deus (hier gibt es übrigens jeden Sonntag Livemusik) schnell wieder auf andere Gedanken.

Achtung: eine weitere Gefahr auf Bali sind die Affen vor allem in Uluwatu und in Ubud – sie sind hinterlistig und ziemlich gerissen – können Rucksäcke und Taschen blitzschnell öffnen und klauen gerne (vorzugsweise Bananen). 😉

Nun aber zurück zu meiner Surfkarriere: ich bekam einen Lehrer ganz allein für mich (und ich weiß nicht wer sich mehr darüber freute Rah De oder ich). Er war wirklich super geduldig und lieb zu mir und auch die anderen Jungs meinten, dass ich wirklich mutig war mich überhaupt ins Wasser zu trauen (hier ein bisschen eigenes Schulterklopfen). Rah De’s Hauptkommando an mich lautete allerdings meist: „Jump from the board and dive!…NOW!!!“, da ich mich also mehr unter Wasser als auf dem Board aufhielt war es doch eher ein Tauchkurs für mich (auch nicht so schlecht). Auch hat es mal was Gutes wenn man eine Welle übersieht und sozusagen in die Waschmaschine kommt –frisch gepeelt und mit einer Ganzkörper-Salzspühlung kam ich am ersten Tag ins Camp zurück. (Zum Glück hat niemand bemerkt, dass mir den ganzen restlichen Tag schubweise unkontrolliert Wasser aus der Nase lief!)

Aber ich hielt die drei Tage brav durch und habe immer noch fest zum Ziel, trotz aufgeschürftem Bauch und Armen, einen Zusammenstoß mit einer Koralle (so eine Wunde heilt nicht wirklich sonderlich gut) weiter Surfen zu lernen.

Nach meinem Campaufenthalt zog ich dann in ein kleines aber feines Hotel in mitten der Reisfelder von Canggu.

Canggu ist (leider) von einem verschlafenen Geheimtipp unter Surfern zum ultimativen Hipster-Mekka mutiert. Hier findet man unzählige Barbershops, Yogastudios, rawvegan-Lokale und langhaarige, bärtige, tätowierte Jungs (aber am besten beschreibt‘s wohl der Song von Natascha Tjahjadi)

Nicht alles unbedingt schlecht, aber von Bali hab ich mir eigentlich etwas eher bodenständigeres, erdigeres (bwz. jungeligers) erwartet. Die Yogastudios muss man allerdings sagen sind hier wirklich Spitze! (Serenity & Desa Seni)

Weil wir aber doch etwas mehr Ruhe wollten beschlossen wir ein paar Tage auf der kleinen Nachbarinsel Nusa Lembongan in dem Hotel The Cliff Villas zu verbringen. Traumhafte Insel, mit karibischen Stränden und kristallklarem Wasser.

Von hier aus gibt es auch die Möglichkeit zum Manta Rochen-Schnorcheln zu fahren – die Chance ließen wir uns natürlich nicht entgehen und so ging es mit der lokalen Tauchschule raus aufs Meer. Am ersten Spot hatten wir leider wenig Glück und wir bekamen keinen Rochen vor die Taucherbrille – allerdings sah ich meinen ersten Hai(!!!) Als ein Freund „Schau Hai! Hai!“ rief überlegte ich zwar kurz in Panik zu verfallen – als ich das friedliche Kerlchen allerdings so am Grund dahinschwimmen sah war das schon ziemlich faszinierend.

Am zweiten Spot „Cystal Bay“ einer wunderschönen, palmengesäumten Bucht konnten wir dann unzählige bunte Fische zwischen einer tollen, hügeligen Korrallandschaft bewundern (auch eine Schildkröte war dabei).

Fazit:
EAT: Essen kann man auf Bali wirklich sehr gut, neben dem Nationalgericht Nasi Goreng gibt es auch alles andere was das Herz begehrte und wirklich ziemlich hippe und toll eingerichtete Lokale.
PRAY: Yoga und meditieren kann man auf Bali wunderbar. (Danke an Pia für die Privatsession auf unserer Terrasse der Cliff Villas) Ich habe auch eine Sound Healing/Meditation mitgemacht – das ist mir dann aber irgendwie dann doch zu abgespaced.
LOVE: Mit der Liebe auf/zu Bali wird’s wohl nichts (aber ich Liebe meine Familie und Freunde –danke für die wunderbare Reise!) Bali bekommt evtl. noch eine zweite Chance, dann aber anders! Und ich hoffe die Insel und Ihre Bewohner finden aus Ihrer Selbstfindungskrise zwischen Hipstershit und Opfergaben wieder etwas zum ursprünglichen Charme zurück!

Und jetzt mal wieder noch ein bisschen Selbstfindungs-Blabla: Für mich ist Lachen immer noch die beste Medizin und tausendmal wichtiger/heilender/erfüllender als jedes Om!ॐ (Danke vor allem Sophie, Guido & Mamuschka für die vielen Ha-ha-Momente auf dieser Reise!)

Die Geschichtenerzählerin

Hotel:

The Bali Camp (Canggu, Bali)

Kampung Canggu  (Canggu, Bali)

The Cliff Villas (Nusa Lembongan)

Restaurants:

Shady Shake (Canggu)

Pelaton (Canggu)

Old Man’s (Canggu)

Passo (Canggu)

Nüde (Canggu)

The Bistrot (Seminyak)

Gourmet Sate House (Kuta)

Yeye’s Warung (Uluwatu)

Alchemy (Frühstücksbowls, Ubund)

The Seeds of Life (rawvegan-Local, Ubud)

Sandybay (Nusa Lembongan)

Strand:
Batu Bolong Beach
Echo Beach
Balangang Beach
Palanga Warung
Naked Coconut Beach
Sandy Bay Beach

Spa:
Therapy (Canggu & Seminyak)

Yoga:
Serenity
Desa Seni

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Dezember 11, 2016

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Cornelia Krauskopf
WIEN

Hallo mein Name ist Cornelia und ich gestehe, ich bin ein Travelholic! Ich liebe Abenteuer, Trips zu planen, Plätze zu erkunden, atemberaubende Locations und Restaurants zu entdecken. Ich bin süchtig nach der perfekten Reise und hier möchte ich euch mitnehmen!

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