SARDINIEN: abseits vom Jetset
Porto Cervo, der Hotspot der Schönen und Reichen, von Niaomi bis Falvio, hier waren Sie alle schon einmal und kommen auch bestimmt wieder – ein schöner Hafenort, mit netten Lokalen – ideal um zu sehen und gesehen zu werden.
Was im Nordosten von Sardinen aber so wirklich beeindruckt ist etwas ganz anderes!
In der Nähe von Oliena, nach einer kurzen Jeep Fahrt empfängt uns Salvadore, der Hirte, er hat einen langen Tisch, vor einer atemberaubenden Kulisse, mit Blick über das Hügelland vorbereitet. Neben Salvadores Steinhütte, in einem alten traditionellen Ofen, warten bereits Spanferkel und selbstgemachte Würste auf uns. Nichts für Vegetarier, das Sardische Essen im Landesinneren ist generell sehr fleischlastig, aber ich als Flexiganer finde es wunderbar. Bevor wir die heiße Fleischware aus dem Ofen serviert bekommen gibt es Peccorino, Ricotta, Salsiccia und Schinken mit dem typischen Sardischen Hirtenbrot, dem Pane carasau und dazu hervorragenden Wein – hier will man einfach bleiben und ewig weiter Essen.
Ich habe mir ein Bett mit Madonna (der Queen of Pop) geteilt – vielleicht, oder auch nur dasselbe Stockwerk, aber ganz sicher bin ich über denselben Boden gelaufen und ich behaupte jetzt einfach dass wir im Hotel „Su Gologone“ denselben Gedanken hatten: „Hier will ich bleiben!“ Madonna hat zumindest ein Monat in diesem wunderbaren Hotel verbracht – ich habe es nur eine Nacht geschafft – aber die war traumhaft. Ein Hotel wie ein Museum, aber ohne diesen drückenden Beigeschmack – ein Einblick in die Sardische Lebensweise – das Bewusstsein der Nachhaltigkeit und ein ganz privater Ort um sich selbst zu finden (oder sich in den zahlreichen kleinen Gängen und Wegen zu verlieren).
Habt ihr schon einmal einem König die Hand geschüttelt? Ich kann diese Frage nun mit JA beantworten. Nach einer wunderschönen (aber für meinen, nicht ganz seefesten, Magen etwas aufwühlenden) Bootsfahrt habe ich ihn getroffen – den König von Tavolara – dem kleinsten Königreich Europas (kein Scherz!). Ich hatte ja gehoffte es bestünde noch eine Chance für mich Königin oder Prinzessin zu werden – leider gehören König Tonio I und auch sein Sohn schon eher zu den älteren Semestern – also doch kein Krönchen für mich. Die Familie (die einzigen Bewohner der Insel) betreiben ein Gasthaus – dank deren hervorragender Küche mein Magen auch schnell wieder auf Vordermann kam und ich die Rückfahrt mit dem Boot genießen konnte.
Fazit: Ich will zurück! Am liebsten zuerst mit dem Mietauto in die Berge und dann mit dem Segelboot die Küste entlang. Traumhafte Buchten und Strände warten hier!
Tipps:
Hotel: Su Gologone bei Oliena
Restaurant: Ristorante da Tonino Re di Tavolara
Restaurante Su Gologone
Parco degli ulivi, Arachena inkl. hervorragendem Weinkeller